Auf dem Weg zur Kreislaufwirtschaft: Impulse für eine grüne Zukunft
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Die Veranstaltung fand am Montag, 02. Dezember 2024 im Steigerwald-Zentrum in Oberschwarzach im Landkreis Schweinfurt statt und lockte zahlreiche Akteure aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik, um innovative Lösungen und Ansätze für nachhaltiges Wirtschaften zu präsentieren und diskutieren. Neben einer Key Note standen vor allem regionale Best-practices im Fokus der Veranstaltung.
Mainfränkische Vorreiter
Die zentrale Frage aller Beteiligten lautete, wie Unternehmen durch nachhaltige Innovationen ökonomische und ökologische Vorteile harmonisieren. Besondere Beachtung fanden Ansätze zur Kreislaufwirtschaft, energieeffizienten Produktion von Beton und zum Umgang mit den rechtlichen Rahmenbedingungen und wie das Kreislaufwirtschaftsgesetz angewendet werden kann. In Anbetracht der klimatischen Entwicklung und des hohen Verbrauches an Rohstoffen durch den Menschen rückten nachhaltige Alternativen rund um Recycling und erneuerbare Energieträger in den Vordergrund, um den ökologischen Fußabdruck zu verringern. Regionale Vorreiterunternehmen präsentierten Wege, wie sich ökologische Verantwortung und wirtschaftliche Effizienz vereinen lassen. Gleichzeitig wurde die Bedeutung von Netzwerken und Kooperationen hervorgehoben, um nachhaltige Transformationen voranzutreiben.
Das ReSOLVE-Framework
Prof. Dr. Magnus Fröhling von der TU München leitete die Veranstaltung mit einer Key Note zum ReSOLVE-Framework ein, das Unternehmen konkrete Handlungsfelder für die Umsetzung der Kreislaufwirtschaft aufzeigt. Es umfasst sechs Aktionsbereiche, die darauf abzielen, Ressourcen effizienter zu nutzen und nachhaltige Geschäftsmodelle zu fördern: Regenerieren (Regenerate), das Teilen (Share), das Optimieren (Optimize), das Zirkulieren (Loop), das Virtualisieren (Virtualize) und das Ersetzen (Exchange). Durch die Implementierung dieser sechs Aktionsbereiche können Unternehmen ihre Ressourcennutzung optimieren, Abfall reduzieren und nachhaltige Praktiken in ihre Geschäftsmodelle integrieren.
Wiederverwertung von Kunststoffen
Dr. Sebastian Fiedler der WUQM Consulting GmbH aus Würzburg setzte sich mit Recycling von Kunststoffen auseinander. Er präsentierte einen prototypischen Prozess, der in Zusammenarbeit mit dem Landratsamt Kitzingen und der Regierung von Unterfranken erstellt wurde. Hierbei stand insbesondere die Fragestellung im Raum, wann ein Kunststoffprodukt die Abfalleigenschaft verliert und als Sekundärrohstoff wieder genutzt werden kann. „Die Zusammenarbeit mit den Genehmigungsbehörden verlief sehr zielstrebig, auch wenn es eine solche Anfrage und diesen Prozess bislang noch nicht gab. Wir stellen fest, dass wir an dieser Stelle einen Kreislauf schließen können“, bilanzierte Emanuel Friehs, Projektleiter des Pilotprojekts Kooperative Kunststoffkreisläufe im Nachgang.
Recycling-Beton
Mit der LZR Lenz-Ziegler-Reifenscheid GmbH präsentierte ein Unternehmen Erfahrungen, die sie in der Vergangenheit rund um das Thema R-Beton sammeln konnte. Das Unternehmen, repräsentiert durch den Geschäftsführer Christian Reifenscheid und den Nachhaltigkeitsmanager Jürgen T. Knauf, setzt sich seit Jahren mit der Wiederverwertung von Materialien auseinander. Hierbei werden Ansätze verfolgt, bei denen Bestandteile alter Autobahnbrücken in neue Bauvorhaben einfließen.
Ressourcenschonung durch langlebige Produkte
Anna Meusert, Geschäftsführerin der Planen Wehner GmbH, bietet langlebige Produkte an, die reparabel sind und nachhaltig in Europa produziert werden. Als Handwerksbetrieb aus Schweinfurt kann das Unternehmen auf seine Weise einen Beitrag leisten – an diesem Beispiel zeigt sich, wie Nachhaltigkeit auch lokal gelebt werden kann.
Die Veranstaltung schloss mit einer klaren Botschaft: Der Weg in eine nachhaltige Zukunft erfordert Mut, Zusammenarbeit und Innovation. Die Region Mainfranken nimmt dabei die Rolle als Netzwerkpartner ein und ist bestrebt, konkrete Projekte aus den Impulsen abzuleiten.
Bildquelle: Lukas Billek, Region Mainfranken GmbH