Jahresabschlusssitzung Rat der Region Mainfranken 2024

13.12.2024
Aktuelles

Am vergangenen Freitag kamen die Mitglieder des Rats der Region Mainfranken zur Jahresabschlusssitzung 2024 zusammen. 

Der Rat der Region ist die mainfränkische Plattform für Zusammenarbeit, Kooperation und aktives Handeln. Zweimal im Jahr treffen sich Vertreter:innen aus Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Verwaltung, um über zentrale Themen wie Standortentwicklung zu diskutieren und überparteilich strategische Entscheidungen zu treffen. Die Wintersitzung fand in der Modellfabrik des SKZ – Das Kunststoffzentrum in Würzburg statt.

Landrat Thomas Eberth, Vorsitzender der Region Mainfranken GmbH, begrüßte gemeinsam mit Prof. Dr.-Ing. Martin Bastian, dem Vorstandsvorsitzenden des SKZ – Das Kunststoffzentrum, die anwesenden Ratsmitglieder und Gäste. In ihrer Begrüßung betonten sie die Bedeutung einer engen Kooperation zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und Politik für die Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit der Region.

Den Schwerpunkt der Sitzung bildete die Fördermittellandschaft für Wirtschaft und Wissenschaft. In diesem Rahmen wurden die Förderbedarfe unterschiedlicher Einrichtungen und Institutionen präsentiert und erörtert.

Prof. Dr. Axel Winkelmann von der Julius-Maximilians-Universität Würzburg berichtete über drittmittelgeförderte Forschungsprojekte der Universität. Er hob die niedrige Förderquote von 5–10 Prozent und den hohen Aufwand bei der Antragstellung hervor. Herausforderungen sieht er vor allem in der aufwendigen Antragstellung, den geringen Förderquoten und der Einbindung von Unternehmen. Er kritisierte, dass der Antragserfolg oft vom Zufall abhänge und schlug flexiblere Verfahren vor, darunter eine langfristige Bewertung von Projektergebnissen sowie eine Überprüfung regulatorischer Vorgaben.

Prof. Dr.-Ing. Martin Bastian vom SKZ – Das Kunststoffzentrum betonte die positive Entwicklung des Instituts in den letzten 20 Jahren, in denen jährlich etwa 100 öffentlich geförderte und 600 Industrieprojekte umgesetzt werden. Er sieht außeruniversitäre Forschungseinrichtungen als wichtige Brücke zwischen angewandter Forschung, Handwerk und KMU und plädiert für deren Stärkung. Auf Bundesebene fordert er verbesserte Rahmenbedingungen, insbesondere mehr Verlässlichkeit und Planbarkeit bei Förderungen sowie eine Lösung für die teure Zwischenfinanzierung aufgrund verspäteter Auszahlungen. Zudem schlägt er eine Reform der Förderprogramme vor, da außeruniversitäre Institute von Unternehmen fachspezifisch und nicht nach Standort ausgewählt werden.

Jochen Bähr, Geschäftsführer büroforum – planen und einrichten GmbH aus Würzburg, ergänzte die Diskussion mit einem praxisnahen Bericht aus der Wirtschaft. Sein Unternehmen existiert seit 25 Jahren und beschäftigt etwa 50 Mitarbeitende. Die Firma ist offen für neue Technologien und informiert sich regelmäßig über Fördermöglichkeiten. Bähr kritisierte hierbei den gestiegenen bürokratischen Aufwand, insbesondere im Bauwesen.

Abschließend hatten die Ratsmitglieder die Gelegenheit, an einer Führung durch die Modellfabrik des SKZ teilzunehmen. Diese bot spannende Einblicke in die Arbeit und verdeutlichte das große Potenzial der Region im Bereich der Kunststofftechnologie.

„Die Sitzung hat erneut gezeigt, wie wichtig die Zusammenarbeit über institutionelle Grenzen hinweg ist, um Mainfranken als starken und zukunftsfähigen Wirtschafts- und Wissenschaftsstandort zu positionieren“, fasste Bettina Gardenne, Geschäftsführerin der Region Mainfranken GmbH, zusammen. Die Impulse aus den Diskussionen und Präsentationen werden in die weitere Arbeit des Rats der Region einfließen und die Grundlage für künftige Projekte und Entscheidungen bilden.

Der Rat der Region Mainfranken – Zusammensetzung

Mitglieder des Rats der Region Mainfranken sind die Oberbürgermeister und Landräte der Gesellschafterkommunen, Vertreter der IHK Würzburg-Schweinfurt und der Handwerkskammer für Unterfranken, die mainfränkischen Mitglieder der Staatsregierung und des Bayerischen Landtags, die mainfränkischen Mitglieder des Deutschen Bundestages und des Europäischen Parlaments, die Präsidenten der Julius-Maximilians-Universität und der THWS, der Regierungs- und Bezirkstagspräsident Unterfrankens, der Bezirksvorsitzende des bayerischen Gemeindetags sowie ein Vertreter des DGB Region Schweinfurt-Würzburg.

Bildquelle: Rudi Merkl