„Wir hacken das digitale Sommersemester“

Ein Team der FHWS erhält Sonderpreis beim Hackathon

26.05.2020
Quellenangabe:

Pressestelle FHWS Würzburg Schweinfurt

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26. Mai 2020

„Wir hacken das digitale Sommersemester“: Unter diesem Motto beteiligten sich 18 Universitäten und Hochschulen an dem bundesweiten Online-Hackathon – unter ihnen die Hochschule für angewandte Wissenschaften Würzburg-Schweinfurt (FHWS), die ausgezeichnet wurde mit dem Sonderpreis für die kreativste Einreichung. Eingeladen hierzu hatten das „Hochschulforum Digitalisierung“, der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) sowie der KI-Campus des Bundesministeriums für Bildung und Forschung.

Die Herausforderung des 36-stündigen Hackathons (einer Soft- und Hardware-Entwicklungsveranstaltung): „Das Sommersemester 2020 findet digital statt. Was bedeutet das für Lehrende, Studierende, Hochschulpersonal und das gesamte Hochschulsystem? Innerhalb kürzester Zeit müssen Antworten auf Herausforderungen wie die Digitalisierung analoger Lehrveranstaltungen, die Umsetzung digitaler Prüfungen oder den Ersatz von eigentlich geplanten Auslandsmobilitäten gefunden werden“, so erläuterten es die Veranstalter. 
 
81 Themen im Rahmen des #Semester- und #DigiEduHacks
 
Es wurden insgesamt 81 Challenges für die Bearbeitung im Rahmen des #SemesterHacks ausgewählt. Diese wurden jeweils einem der 15 Themencluster zugeordnet wie z.B. der virtuellen Mobilität, den digitalen Prüfungen oder dem virtuellen Praktikum im Ausland. Zu Beginn fanden sich Teams zusammen, viele auch hochschulübergreifend, die in den kommenden zwei Tagen an der jeweiligen Projektidee gearbeitet haben. Programmiersprachen waren nicht erforderlich für die Teilnahme; zulässig waren sowohl Konzepte, als auch digitale Prototypen. Die Kommunikation wurde u.a. via Mattermost, Zoom, GoogleDocs, realisiert. 
 
Die FHWS-Teilnehmenden waren interdisziplinär aufgestellt
 
Mit acht Projekten waren 33 Teilnehmende der FHWS am Hackathon vertreten. Sie waren interdisziplinär aufgestellt und kamen aus dem Hochschulservice Internationales, der Fakultät Wirtschaftsingenieurwesen und dem Projekt FHWS Praxis International. Sie übernahmen für 36 Stunden die Rollen als Patinnen und Paten, Mentorinnen und Mentoren sowie als Hackerinnen und Hacker.
 
Die Challenges im Kurz-Porträt vorgestellt
 
Mit dem „Nick-o-Meter mit Schüttelfunktion. Studierendenzentrierung meets Gestenerkennung“ beschäftigten sich Professor Dr. Bernd Ankenbrand als Pate sowie Professor Dr. Christian Kraus als Mentor. Es stellt ein Tool dar, das Lehrenden eine Studierendenzentrierung in der digitalen Vorlesung erleichtern und einen Überblick über die Resonanz der Studierenden geben soll. Genutzt wird die Gestenerkennung: Es wird beispielsweise ein positives Nicken oder ablehnendes Kopfschütteln erfasst, die gesammelten Daten gehen als Rückkopplung an die Lehrenden während der Veranstaltung. Das Nick-o-Meter erhielt den Sonderpreis für die kreativste Einreichung mit 500 Euro.
 
Im Projekt „Digital Socializing in Zeiten von Social Distancing“ mit der Mitarbeiterin des Hochschulservice Internationales Selma Dündar als Hackerin ging es darum, eine digitale Orientierungswoche zu konzipieren, in der sowohl wichtige Informationen zum Studium, als auch Studierende untereinander vernetzt werden können.
 
Die „digitale Studienberatung“ mit Şenol Arslan als Pate und Aylin Chaban als Patin des Hochschulservice Internationales sieht den Einsatz eines Online-Assistenten vor, der Studieninteressierte von der Studienfachwahl bis zum Studienbeginn leiten soll. 
 
Tina Scheuring als Hackerin engagierte sich zum Thema „Im Fokus: Hochschule auf den Kopf gestellt?!“. Das achtköpfige Team stellte sich der Herausforderung, wie ad-hoc-Maßnahmen, die aufgrund der Corona-Pandemie umgesetzt wurden, verankert werden können, damit Hochschulen krisenfest werden, Schwung mitnehmen, zukunftsfähig bleiben und Innovationen weiterentwickeln. Ihre Roadmap gab erste Antworten.
 
Mit dem „Study Tracker. Selftracking-App für Lernaktivitäten zur Lernmotivationssteigerung & virtuelle Studienberatung vor Studienbeginn“ mit Professor Dr. Volker Bräutigam als Mentor stellten sich die Teilnehmenden folgender Aufgabe: In einem „normalen“ Semester sorgen Präsenzveranstaltungen wie Vorlesungen und Seminare für eine feste Struktur. Im Selbststudium ist diese kaum bis gar nicht gegeben. Studierende sind aufgefordert, täglich die Motivation zu finden, sich mit Inhalten auseinanderzusetzen. Ein Prototyp soll helfen. 
 
Die „Study abraod@home Methodenbox“ stellten Maike Antlitz (Hochschulservice Internationales) als Patin sowie Christine Barthelme (Fakultät Wirtschaftsingenieurwesen) als Mentorin vor. Sie suchten Lösungen für die Frage, wie im Rahmen der internationalen Mobilität ein interkultureller Austausch und eine interkulturelle Zusammenarbeit im virtuellen Raum im Kontext der Hochschulen gestaltet werden kann. 
 
Mit der Challenge „SIT BY THE FIRE - Transatlantic Connections“ beschäftigten sich Dr. Kristina Gehring als Patin sowie Tuğçe Akarsu vom Hochschulservice Internationales als Hackerin: Das Forschungspraktikanten-Programm für nordamerikanische Bachelor-Studierende wurde abgesagt und wird digital durchgeführt. Wie kann sichergestellt werden, dass trotz des virtuellen Programmablaufs interkulturelle Erfahrungen und ein Austausch über den Atlantik ermöglicht werden?
 
Die Patin Franziska Meyer (Fakultät für Informatik und Wirtschaftsinformatik) ging der Frage nach: „Virtuelles Praktikum im Ausland: Ist das möglich?“ Sie erstellte im Team mit Marie Hober und Samuel Hoefman sowie zwei Mentorinnen, Katharina Gefele (Universität Paderborn) und Ina Blümel (Hochschule Hannover) einen Flyer sowie ein Konzeptpapier mit neun einfachen Schritten zum Ziel. Sie hat gern am Hackathon teilgenommen und empfindet ihn als sehr spannende Erfahrung: „Der Hackathon bot v.a. die Möglichkeit der hochschulübergreifenden Vernetzung. Es gab tolle Projektideen und Lösungsansätze, die sich auch in den Alltag der FHWS integrieren lassen.“ Schade sei gewesen, dass sich nur verhältnismäßig wenige Studierende an dem Hackathon beteiligten, obwohl sie die Zielgruppe gewesen seien. Eine Jury mit Vertreterinnen und Vertretern der Veranstalter und der 16 Partnerhochschulen zeichnete abschließend die drei besten Projektideen aus. 
 
Mit Abschluss des Hackathons werden die Konzepte keinesfalls in einer Schublade verschwinden: Sie werden vielmehr entweder direkt in der Praxis Anwendung finden, oder sie werden weiterbearbeitet werden. Dies unterstreiche, so Franziska Meyer, Projektleitung und Koordination FHWS Praxis International der Fakultät Informatik und Wirtschaftsinformatik, die Nachhaltigkeit der Ergebnisse sowie die Produktivität der eigenen Kreativität und Arbeit. 
 

Foto: unsplash / Danial RiCaRoS