Verantwortungsregion Mainfranken

Der Mensch im Mittelpunkt

10. Juni 2021
Quellenangabe:

IHK Würzburg-Schweinfurt

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10.06.2021

Zu den wichtigsten Aspekten sozialer Unternehmensverantwortung gehört die Gesundheit der Mitarbeiter an ihrem Arbeitsplatz. Für die Heiligenfeld Kliniken in Bad Kissingen bedeutet betriebliches Gesundheitsmanagement vereinfacht gesagt, Menschlichkeit in den Betrieb zu integrieren. 

Beim Thema Corporate Social Responsibility (CSR) – der sozialen Verantwortung von Unternehmen – denken viele immer noch zuerst an Umweltthemen oder Mindeststandards in internationalen Lieferketten. Dabei gehört neben Ökologie, Ökonomie und Gemeinwesen auch der Bereich Arbeitsplatz zur CSR. Die Vereinten Nationen formulieren in ihren „Sustainable Development Goals (SDG)“ soziale Ziele, die sich nicht
nur an die Politik, sondern auch an die Wirtschaft richten, wie das dritte Nachhaltigkeitsziel: „Ein gesundes Leben für alle Menschen jeden Alters gewährleisten und ihr Wohlergehen fördern.“ Hier ergeben sich viele Ansatzpunkte für Unternehmen – auch im Rahmen der Fachkräftesicherung –, eine Arbeitsumgebung zu gestalten, die Wertschätzung vermittelt und so dazu beiträgt, die Potenziale der Mitarbeiter optimal zu nutzen und sie langfristig an das Unternehmen zu binden. Eine gute Möglichkeit ist dabei die Einführung eines Betrieblichen Gesundheitsmanagements (BGM).

Heiligemfeld Kliniken Bad Kissingen als Vorreiter

Zu den Vorreitern im Bereich Betriebliches Gesundheitsmanagement gehören in Mainfranken die Heiligenfeld Kliniken in Bad Kissingen, die für ihr selbst entwickeltes Modell und ihr umfassendes Angebot an Maßnahmen der betrieblichen Gesundheitsförderung mehrfach ausgezeichnet wurden – zuletzt vom Great Place to Work®-Institut Deutschland als „Beste Arbeitgeber Gesundheit & Soziales“ in der Kategorie Kliniken. Eine Würdigung, über die sich Birgit Winzek, Geschäftsführerin der Heiligenfeld GmbH, besonders freut: „Wir sind sehr stolz, dass unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter uns wieder das Vertrauen ausgesprochen haben. Uns als Arbeitgeber ist bewusst, dass Arbeitszeit Lebenszeit ist, deshalb ermöglichen wir ihnen ein Feld des gemeinsamen Lernens und Arbeitens, das Lebendigkeit, Liebe zum Leben sowie Kreativität fördert.“
Mehr als nur der Apfeltag
Die Heiligenfeld Kliniken in Bad Kissingen setzen bereits seit vielen Jahren ein eigens erstelltes Konzept zum betrieblichen Gesundheitsmanagement um. „Von Anfang an, schon bei der Gründung der Heiligenfeld Kliniken im Jahr 1990, stand
der Mensch im Mittelpunkt. Das gilt nicht nur für die Patienten, sondern auch für die Mitarbeiter. Man kann sagen, dass Heiligenfeld bereits seit über 25 Jahren betriebliches Gesundheitsmanagement betreibt – allerdings existierte der Begriff damals so nicht“, erklärt Michael Lang, Geschäftsführer der Heiligenfeld GmbH, das Konzept. Wesentlich sei, dass Werte nicht nur in der Unternehmensphilosophie aufgeführt sind, sondern tatsächlich gelebt werden. Mitarbeiter, die ihr Potenzial entfalten können, seien ein zentraler Erfolgsfaktor der Heiligenfeld Kliniken.

„Das Gesundheitsmanagement in Heiligenfeld verfolgt das Prinzip der Nachhaltigkeit. Es geht also nicht ausschließlich darum, krankheitsbedingte Ausfälle zu reduzieren, sondern darum, die Gesundheit unserer Mitarbeiter langfristig zu erhalten und für eine gesunde Arbeitsatmosphäre zu sorgen“, so Lang. Dementsprechend gehen auch die Maßnahmen über Aktionen wie Obsttage hinaus, auch wenn die gesunde Ernährung der Mitarbeiter für die Heiligenfeld GmbH eine zentrale Rolle spielt. So verwendet die Kantine vor allem Bio-Produkte, bietet hauptsächlich vegetarische Kost, wenige Fertig-, dafür viele Vollkornprodukte, saisonale Nahrungsmittel und alles möglichst aus der Region. Ein Konzept, das im vergangenen Jahr das RAL-Gütezeichen der RAL-Gütegemeinschaft ErnährungsKompetenz e.V. „Kompetenz richtig Essen“ mit voller Punktzahl erhielt.

Ein permamenter Prozess

Für die Heiligenfeld Kliniken sei betriebliches Gesundheitsmanagement ein permanenter Prozess und eine langfristige Entwicklung. Wichtig sei, einen Plan auszuarbeiten und genau zu definieren, wohin man will. Hilfen und Angebote gibt es beispielsweise von Krankenkassen oder IHK. Ohne Mitarbeiter und Führungskräfte geht gar nichts, am besten bezieht man sie von Anfang an ein, rät Iris Vollert, Leiterin Marketing der Heiligenfeld GmbH.

Besonders in Krisenzeiten wie der Corona-Pandemie ist eine gesundheitsfördernde Unternehmenskultur wichtig. Dazu gehören Führungskräfte, die auch im Homeoffice regelmäßig nach den Bedürfnissen der Arbeitnehmer fragen, sie bei ihrer Arbeit unterstützen und sie in Entscheidungsprozesse einbinden. „Ich empfehle Arbeitgebern, einen Fahrplan für ihre Mitarbeiter aufzustellen, in dem Videomeetings pro Tag beschränkt werden. Zu einem achtsamen Arbeiten im Homeoffice zählt beispielsweise auch, dass nicht alle Gespräche virtuell geführt werden müssen. Manchmal ist es ausreichend, ein Telefonat zu führen“, sagt Vollert. Wichtig und vorbeugend sei es auch, dass Arbeitnehmer ihre Arbeitszeiten einhalten, also keine Dienstmails außerhalb der Arbeitszeit lesen, und womöglich ihre Mittagspause draußen oder zumindest abseits ihres Bildschirms verbringen.

Serie: CSR 

Verantwortungsregion Mainfranken – IHK, HWK, FHWS, Universität und Region Mainfranken GmbH haben zur Stärkung der Regiopolregion eine Verantwortungspartnerschaft initiiert. Für mainfränkische Unternehmen sind die Themen Unternehmensverantwortung und Corporate Social Responsibility (CSR) von hohem Stellenwert. Mit der Heiligenfeld GmbH stellt WiM heute eines von vielen Erfolgsbeispielen der Region vor.

Text: Mareen Capristo

Foto: Heiligenfeld Kliniken