Pilotprojekt läuft an

SKZ als Wegbereiter für eine umweltneutrale Kunststoffnutzung in Bayern

14. März 2022
Quellenangabe:

SKZ - Das Kunststoffzentrum

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14.03.2022

Das Kunststoff-Zentrum in Würzburg entwickelt mit der Studie „Transformation zur umweltneutralen Kunststoffnutzung für ein klimaneutrales Bayern 2040“ für den Freistaat Bayern einen hochwirksamen Werkzeugkasten in Form eines Maßnahmenkatalogs für eine umweltneutrale Kunststoffnutzung. Die Studie wird über die CSU-Fraktionsinitiative mit 120.000 Euro finanziert.

Wichtiger Baustein für ein klimaneutrales Bayern bis 2040

Bayern soll bis 2040 zum ersten klimaneutralen Bundesland werden. Ein Systemwandel der Kunststoffwirtschaft hin zur Kreislaufwirtschaft sowie zur Nutzung nachwachsender Rohstoffe und Reststoffströme (Bioökonomie) können hierzu einen substanziellen Beitrag leisten. Mit der Studie „Transformation zur umweltneutralen Kunststoffnutzung für ein klimaneutrales Bayern 2040“ will das SKZ den Weg in eine kreislaufgeführte, umweltneutrale Kunststofferzeugung sowie -nutzung in Bayern analysieren und aufzeigen.

Die Studie ist ein Baustein für das Projekt „ZUKUNFT – Zentrum für umweltneutrale Kunststoffforschung und Transformation“, welches das SKZ realisieren will. Sie soll eine breite Bestandsaufnahme der derzeitigen Situation der Kreislaufwirtschaft und Bioökonomie von Kunststoffen in Bayern liefern. Daraus werden Potenziale sowie Aktionsfelder in Forschung, Wirtschaft, Gesellschaft und Politik für Bayern abgeleitet. Mit Bezug auf die Bayerische Hightech Agenda Plus werden Hemmnisse und Herausforderungen herausgearbeitet und wirksame Empfehlungen zur nachhaltigen Transformation in eine kreislaufgeführte, klima- und umweltneutrale Kunststoffnutzung als zukünftige „CleanTech – Maßnahmen“ für Bayern entwickelt. Erforderliche Ressourcen- und Technologieroadmaps für eine systemische Transformation runden den Maßnahmenkatalog ab. 

Ein Systemwandel wird gefordert

Bisher wird der größte Anteil (ca. 90 %) der auf dem Markt befindlichen Kunststoffe aus fossilen Ressourcen produziert. Bei einem prognostizierten steigenden Bedarf wird mit dem Status Quo die Kunststoffproduktion bis 2050 für 20 % des globalen Erdölverbrauchs und 15 % der weltweiten Kohlendioxidemissionen verantwortlich sein und laut Hochrechnungen zufolge für etwa 10 bis 13 % des für die Erreichung des 1,5°C-Ziels verbleibenden CO2-Budgets. Daher braucht es einen Systemwandel. Ein starker und umweltorientierter Kunststoffkreislauf kann hier einen enormen Beitrag zur Schonung unsere Ressourcen, Einsparung von Energie, Schutz von Klima und Leben leisten. Die Studie „Transformation zur umweltneutralen Kunststoffnutzung für ein klimaneutrales Bayern 2040“ startet im Frühjahr 2022 und soll innerhalb eines Jahres fertig gestellt werden.

„Damit wird Ökologie und Ökonomie zusammengebracht. Das ist für Bayern ein weiterer Baustein, bis 2040 klimaneutral zu werden.“ bestätigen der bisherige wirtschaftspolitische Sprecher der CSU-Fraktion im Bayerischen Landtag und jetzt neue Innenstaatsekretär Sandro Kirchner und sein CSU-Landtagskollege Manfred Ländner. „Für dieses Ziel setzt Bayern technologieoffen auf vielfältige Maßnahmen. Um eine umweltneutrale Kunststoffnutzung zu erreichen, wird der Freistaat auf Initiative der unterfränkischen CSU-Abgeordneten gezielt das unabhängige und anwendungsnahe Forschungsinstitut SKZ beauftragen, einen wirksamen Werkzeugkasten zu erarbeiten. Aufgrund seiner nachgewiesenen exzellenten Kompetenz und der außergewöhnlichen Praxisnähe ist das SKZ dazu bestens geeignet“, ergänzt Sandro Kirchner im Namen seiner unterfränkischen Kollegen. Prof. Dr.-Ing. Martin Bastian, Institutsleiter des SKZ, betont: „Bei der Kreislaufwirtschaft und Bioökonomie von Kunststoffen besteht großes Verbesserungspotenzial sowohl bei technologischen wie auch systemrechtlichen Dimensionen in Wirtschaft und Gesellschaft. Es freut mich deshalb außerordentlich, dass wir mit dieser wichtigen Aufgabe betraut werden. Für eine umweltneutrale Kunststoffnutzung ist es unabdingbar, nicht nur die Hürden umfassend zu adressieren, sondern darüber hinaus wirksame Maßnahmen als zukünftige Chancen zu entwickeln.“

Foto: SKZ