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Stadt und Land, Hand in Hand gemeinsam für Klimaschutz in Mainfranken

6. Nachhaltigkeitssymposium

17. November 2020
Ansprechpartner:

Emanuel Friehs
Ludwigstraße 10a
97070 Würzburg
0931/452 652-13
friehs@mainfranken.org



17. November 2020

Mainfranken ist Klima Hot Spot. Diese Herausforderung wirft viele Zukunftsfragen für die Region auf. Antworten und Lösungsansätze wurden beim virtuellen Nachhaltigkeitssymposium am 17. November von führenden Expertinnen und Experten aus dem Bereich Umwelt diskutiert.

„Der Klimawandel betrifft uns alle und ist in den letzten Jahren deutlich spürbar geworden“, betont Florian Töpper, Landrat des Landkreises Schweinfurt zu Beginn der Veranstaltung. Die Herausforderungen auf regionaler Ebene sind vielfältig: Zu wenig Niederschlag, Trockenheit in den Böden oder Baumsterben in den Wäldern. Renommierte Experten aus Forschung und Anwendung diskutierten mit über 100 Teilnehmenden über die drängendsten Klimaprobleme in Mainfranken. „Die Lage ist ernst und wir müssen unsere Anstrengungen im Klimaschutz ausweiten“, meint Würzburgs Klimabürgermeister Martin Heilig. In diesem Punkt bestand bei allen beteiligten Akteuren und Umweltaktivisten große Einigkeit.

Die Stadt nimmt das vorweg, was dem ländlichen Raum blüht

Oberzentren und urbane Gebiete wie Würzburg oder Schweinfurt bilden laut Dr. Hans-Peter Ebert vom Zentrum für Angewandte Energieforschung e.V. „Hitze-Inseln“, die deutlich wärmer und trockener sind als kleine Städte oder gar Dörfer. Viele Gebäude auf wenig Fläche führen zur Überhitzung. Unter diesen Bedingungen leiden nicht nur Menschen, sondern auch Stadtbäume, wie Frau Dr. Susanne Böll von der Landesanstalt für Wein- und Gartenbau ausführt. Im Forschungsprojekt „Stadtgrün 2021 – Stresstolerante Klimabäume“ untersucht sie, welche Baumarten in Mainfranken für veränderte klimatische Bedingungen am besten geeignet sind und berät Kommunen bei der Bepflanzung. „Viele Baumarten sind bienenfreundlich und haben positive Effekte auf das Stadtklima", erläuterte Dr. Susanne Böll in ihrem Impulsvortrag. Allerdings, und da sind sich die Experten einig, wirken sich zunehmende Temperaturen auch negativ auf die Wälder in den ländlichen Räumen aus. 

Wenig Wasser und trockene Erde im Steigerwald

Stephan Thierfelder vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Schweinfurt verdeutlichte eindrucksvoll, wie der Steigerwald bereits heute unter den klimatischen Bedingungen leidet. Zu wenig Niederschlag und in der Folge trockene Böden führen vermehrt zu Pilz- und Schädlingsbefall an heimischen Baumarten. Der Schulterschluss zwischen Forstwirtschaft und Wissenschaft muss erfolgen, um unter anderem die Speicherfähigkeit der Böden weiter zu erforschen. Er appellierte an die Teilnehmenden, Eigenverantwortung zu übernehmen: „Die Deutschen lieben ihren Wald und doch ist er in Gefahr!“

Ein natürlicher Schwamm für das Ökosystem

Terra preta – schwarze Erde – kommt bereits in einigen Kommunen Mainfrankens zum Einsatz. Die Besonderheit dieser Erde: Sie wird aus Kohle und Biomasse hergestellt und verfügt über viele Eigenschaften, die für aktuelle Herausforderungen hilfreich sein können, etwa eine hohe Wasserspeicherfähigkeit. Durch eine Ergänzung zur herkömmlichen Erde können zusätzliche Bewässerung verringert und die Gewässer geschont werden. Im Interview mit Moderator Eberhard Schellenberger sprach Gunter Häckner, Geschäftsführer der Terra magica GmbH, über die Vorzüge der schwarzen Erde. Aktuellste Ergebnisse aus dem Forschungsprojekt „Nutzwasser - Gewinnung und Einsatzmöglichkeiten am Beispiel der Schweinfurter Trockenplatte“ des Wasserwirtschaftsamts Bad Kissingen, der Regierung von Unterfranken und der TU München veranschaulichte Professor Jörg Drewes. 

Fridays For Future - starke Bewegung trotz Corona

Auch ohne Demos gelingt es Fridays For Future Würzburg, vertreten von Johannes Kirchhoff, junge KlimaschützerInnen zu mobilisieren und sich Gehör zu verschaffen. So stehe man mit den politischen Entscheidern in Dialog. Das heutige Nachhaltigkeitssymposium der Region Mainfranken GmbH mache Mut und zeige, dass viele MitstreiterInnen in der Region sich für Klimaschutz einsetzen und konkrete Maßnahmen gemeinsam umgesetzt werden. 

Bild: Katrin Heyer