Gemeinsam für Mainfranken

Zukunft des Produktionsstandorts Mainfranken

15. Oktober 2019
15. Oktober 2019

„Wir befinden uns nicht in einer konjunkturellen Delle. Wir stehen vielmehr vor einer tiefgreifenden Wirtschaftskrise, die das Potenzial hat, den Produktionsstandort Mainfranken und Deutschland in seiner Existenz zu gefährden.“ So lautet die Einschätzung führender mainfränkischer Industrieunternehmen, die der Einladung der Region Mainfranken GmbH zu einem Runden Tisch nach Schweinfurt gefolgt waren.


„Gerade in Zeiten größerer globaler Unsicherheit müsse man auf regionaler Ebene näher zusammenrücken“, betonte der Vorsitzende der Region Mainfranken GmbH, Landrat Wilhelm Schneider in seiner Begrüßung.

Sorge um Arbeitsplätze

Die Gründe für den Abschwung seien vielfältig, waren sich die anwesenden Vertreter der Firmen ZF Friedrichshafen AG, Bosch Rexroth AG, Uponor GmbH, Jopp Group, Franken Guss GmbH & Co. KG, Trips GmbH, Joyson Safety Systems PlasTec GmbH, Bavaria Yachtbau GmbH sowie Madinger GmbH einig. Neben den durch globale Handelskonflikte hervorgerufenen Auftragseinbußen würden vor allem auch hausgemachte Probleme dazu führen, dass die Produktionsbedingungen in osteuropäischen bzw. asiatischen „best cost countries“ attraktiver seien, was die Gefahr von Arbeitsplatzverlagerungen deutlich erhöhe.

Von der Bundes- und Landespolitik fordern die Wirtschaftsvertreter vor allem Entlastungen beim Strompreis, weniger Regulierungen, etwa beim Einsatz kollaborierender Roboter, bessere Förderperspektiven auch für größere Unternehmen sowie eine Flexibiliserung bei den Beschäftigungsverhältnissen, um auch in hoch volatilen Branchen rechtzeitig reagieren zu können.

Technikskepsis und Industriefeindlichkeit

Gleichzeitig könne die Politik vor Ort mehr Verständnis für krisenbedingte Entscheidungen zeigen und diese moderierend begleiten. Gerade in Zeiten zunehmender Technikskepsis und Industriefeindlichkeit würde man sich hier eine bessere Unterstützung wünschen. Schließlich sei die Industrie der Motor des Wohlstands und müsse dies auch weiterhin bleiben, ohne dabei die berechtigten Forderungen nach mehr Umwelt- und Klimaschutz aus dem Auge zu verlieren.

Oberbürgermeister Sebastian Remelé als Initiator des Runden Tisches betonte: „Gerade in Mainfranken müssen Politik und Wirtschaft in intensivem Dialog stehen, um rechtzeitig auf die  Warnsignale reagieren zu können“. Dank der engagierten Teilnahme der anwesenden Wirtschaftsvertreter habe ein wertvoller Austausch stattfinden können. Die Ergebnisse werde man mit den mainfränkischen Bundes- und Landtagsabgeordneten in der nächsten Sitzung des Rats der Regiopolregion Mainfranken am 17. Dezember 2019 diskutieren.