Aufbruchstimmung und Tatendrang bei der Auftaktveranstaltung transform.RMF
Wandel gemeinsam gestalten: Dieser Aufgabe stellt sich die Region Mainfranken GmbH und die Hochschule für angewandte Wissenschaften Würzburg-Schweinfurt in den kommenden drei Jahren.
Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) fördert den Aufbau des regionalen Transformationsnetzes mit einer Höhe von 1,5 Millionen Euro. In einer gemeinsamen Initiative werden zahlreiche Maßnahmen zur Förderung von kleinen und mittelständischen Unternehmen in den Leitbranchen „Maschinenbau & Automotive“ durchgeführt. Ziel ist es, den Erfahrungsaustausch und die Vernetzung der von der Transformation betroffenen Branchen voranzutreiben. Im Rahmen des Vorhabens werden KMU bei der Digitalisierung von Prozessen und der Qualifizierung der Mitarbeitenden unterstützt. Darüber hinaus werden eine kompetenzbasierte Vernetzungsplattform sowie Learning-Nuggets entwickelt. Veranstaltungsformate wie das „Voneinander & miteinander lernen“ sowie der Zugriff auf das Expertinnen- und Experten-Netzwerk sollen den gemeinsame Wissensaustausch fördern.
„„Wir freuen uns, dass wir mit unseren Unternehmen, den mainfränkischen Landkreisen, den kreisfreien Städten Schweinfurt und Würzburg, den beiden Wirtschaftskammern IHK und HWK, den Arbeitsagenturen, der vbw und den Gewerkschaften in den Bereichen Technologietransfer und Fachkräftequalifizierung ein Stück Zukunft für unsere Regiopolregion Mainfranken sichern können“, so Landrat Schneider, Vorsitzender der Region Mainfranken GmbH. „Der Wandel ist für viele Unternehmen bereits spürbar. Geschäftsmodelle stehen auf dem Prüfstand und die Arbeitsaufgaben ändern sich“.
Für Oberbürgermeister Sebastian Remelé ist es wichtig, mit der Wirtschaft im Dialog zu bleiben, um die Bedürfnisse der Unternehmen besser einschätzen zu können. Laut Prof. Dr. Robert Grebner, Präsident der Hochschule für angewandte Wissenschaften Würzburg-Schweinfurt, kommt das Verbundvorhaben zum richtigen Zeitpunkt. Die FHWS nimmt im bayerischen KI-Netzwerk eine tragende Rolle ein: „Wir bewerkstelligen den wichtigen Transfer von Wissen und Know-how in die Praxis regionaler Unternehmen. Gleichzeitig werden dringend benötigte Fach- und Führungskräfte am Wissenschaftsstandort Mainfranken ausgebildet. Die Idee „Fachkräfte aus der Region für die Region“ wird schon praktiziert. Auch die geplanten Technologietransferzentren in den mainfränkischen Landkreisen sind wichtige Bausteine in der Positionierung des Hochtechnologie-Standortes Mainfranken“.
Dr. Anja Heugel, Referentin der Prognos AG, präsentierte die aktuellen Ergebnisse der regionalen Sonderauswertung des Prognos Zukunftsatlas, der Mainfranken eine positive Entwicklung mit guten Zukunftschancen attestiert. „Die engen Stadt-Land-Verflechtungen und die innerregionale Zusammenarbeit in der Regiopolregion ist ein richtiges Rezept“, so Dr. Heugel. „Abseits der Metropolregionen wird auch Zukunft gemacht. Die entspanntere Wohnungssituation macht die Regionen im soliden Mittelfeld attraktiv. Sie ziehen dadurch nicht nur Menschen, sondern auch Unternehmen an, deren Mitarbeitende sich die hohen Mieten in Großstädten nicht mehr leisten können oder wollen.“
Im anschließenden Expertentalk war die Aufbruchstimmung deutlich zu spüren. Für Caroline Trips, geschäftsführende Gesellschafterin der Trips Group, sind Vorbehalte bei der Nutzung von Automatisierungslösungen in der Regel unbegründet. Ziel der Technologie ist es, Mitarbeitende zu entlasten und ihnen Freiräume für anspruchsvollere und kreativere Aufgaben zu verschaffen. Die Unternehmen müssen jedoch bereit sein, in Weiterqualifizierung zu investieren.
Dieter Pfister, Geschäftsführer der Maincor Rohrsysteme GmbH & Co. KG, sieht in internationalen Fachkräften, wertvolle Potenziale. „Wir haben Mitarbeitende aus 24 Nationen. Uns fehlen die Menschen, darum müssen wir auch international für unsere Region werben und uns attraktiver machen“.
Patrick Döring, Prokurist bei der KLT Hummel Plastic GmbH richtete einen Appell an Unternehmen „Lernen Sie Ihre Maschinen kennen. Diese geben Ihnen Daten, die man auslesen kann. Mit den Informationen können wir interne Prozesse optimieren und den Mitarbeitenden den Raum geben, sich anders weiterzuentwickeln und sie in neuen Bereichen schulen. Nicht nur Geld ist wichtig, auch Wissen ist wertvoll. Durch Fortbildung fühlen sich die Menschen bei der Arbeit wertgeschätzt und das Wohlbefinden am Arbeitsplatz steigt.“