Unterfränkisches Handwerk auf hohem Konjunkturniveau

Handwerksbetriebe mit Geschäftslage 2019 zufrieden

22. Januar 2020
Quellenangabe:

Handwerkskammer für Unterfranken

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22. Januar 2020

Über alle vier Quartale bewerteten die unterfränkischen Handwerksbetriebe die eigene Geschäftslage im Jahr 2019 positiv: 91,9 % von ihnen beurteilten sie mit „gut“ oder „befriedigend“. Für das erste Quartal 2020 erwarten 87,5 % der Unternehmen eine gleichbleibende oder gar bessere Geschäftslage.

„Trotz schwächelnder Industrie waren die unterfränkischen Handwerksbetriebe mit der konjunkturellen Lage im Jahr 2019 sehr zufrieden. Es ist zwar kein Rekordjahr – davon konnte man auch nicht wieder ausgehen – aber es herrscht weiterhin ein hohes Konjunkturniveau“, so die Einschätzung von Walter Heußlein, Präsident der Handwerkskammer für Unterfranken. Bereits seit 2011 befindet sich das unterfränkische Handwerk in einem Konjunkturhoch und mündete 2018 in ein Rekordjahr. „Dass dieses fast nicht mehr getoppt werden konnte, war klar. Dennoch können wir uns über neun konjunkturell gesehen sehr starke Jahre freuen“, so der Handwerkskammer Präsident. Mit 82 % Kapazitätsauslastung lag das unterfränkische Handwerk im Jahr 2019 lediglich 0,5 Prozentpunkte hinter dem Topwert des Jahres 2018. Die Auftragsreichweite ist 2019 mit durchschnittlich 12 Wochen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum (11,5 Wochen) sogar weiter gestiegen. Hauptgrund für die gute Handwerkskonjunktur ist laut Walter Heußlein nach wie vor die sehr gute Binnennachfrage.

Die drei unterfränkischen Regionen auf nahezu gleichem Niveau
Die Handwerksbetriebe in den drei einzelnen Regionen Unterfrankens bewerteten ihre Geschäftslage über das gesamte Jahr 2019 hinweg ähnlich im Gleichklang wie die Jahre zuvor. 93,4 % der Unternehmen in der Region Main-Rhön (Stadt und Landkreis Schweinfurt, Haßberge, Bad Kissingen und Rhön-Grabfeld) gaben an, mit der Geschäftslage 2019 zufrieden zu sein, gefolgt von der Region Würzburg (Stadt und Landkreis Würzburg, Main-Spessart und Kitzingen) mit 91,6 % an zufriedenen Betrieben und der Region Bayerischer Untermain (Stadt und Landkreis Aschaffenburg, Miltenberg) mit 90,6 % an zufriedenen Betrieben. Walter Heußlein: „Wir freuen uns sehr, dass die Handwerkskonjunktur über alle Regionen schon seit Jahren äußerst stabil ist. Da gibt es keine Ausreißer, weder nach unten noch nach oben.“

Gewerbevergleich
2019 waren wieder einmal die Betriebe des Bauhaupt- und des Ausbaugewerbes, die zusammen rund die Hälfte aller unterfränkischer Handwerksbetriebe abbilden, die Zugmaschine der unterfränkischen Handwerkskonjunktur. Im Jahresdurchschnitt waren 96,7 % der Betriebe des Bauhauptgewerbes und 95,2 % der Betriebe des Ausbaugewerbes mit der Geschäftslage zufrieden. „Das sind nach wie vor sehr gute Werte, so die Einschätzung von Walter Heußlein. Die Betriebe des gewerblichen Bedarfs und damit viele Zulieferbetriebe haben in der zweiten Jahreshälfte 2019 die aufkommende Schwäche der Industrie gespürt und im Jahresdurchschnitt eine verhaltene Konjunkturanalyse präsentiert: 83,5 % dieser Unternehmen zeigten sich 2019 mit der Geschäftslage zufrieden.

2020: Wider die Krisenstimmung
Nicht mehr ganz so euphorisch-optimistisch wie in das Jahr 2019 starten die unterfränkischen Handwerksbetriebe ins das Jahr 2020. 87,5 % rechnen mit einer besseren oder gleichbleibenden konjunkturellen Lage, das entspricht einem Rückgang in Bezug zur Prognose Anfang 2019 um rund vier Prozentpunkte. „Dennoch“, so die Einordnung von Walter Heußlein, „wir sprechen noch immer von einem wirklich sehr hohem Niveau.“ Und auch hier stehen die optimistischen Einschätzungen der Betriebe des Bauhaupt- und Ausbaugewerbes an der Spitze. Walter Heußlein: „Die Anzeichen deuten darauf hin, dass die Handwerkskonjunktur etwas schwächer läuft, sollte gerade die Industrie weiter einbüßen. Dennoch gehen wir davon aus, dass die für das Handwerk so wichtige Binnennachfrage weiter gut sein wird. Wir von der Handwerkskammer blicken dem Jahr 2020 vorsichtig optimistisch entgegen.“


Bildquelle: amh-online.de