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Aktuelles aus dem Pilotprojekt "Kooperative Kunststoffkreisläufe für Mainfranken"

Teil des Projekts "Kunststoffkreislauf" werden

Ansprechpartner:
Newsletter Juli 2022

Kunststoffe sammeln, recyceln und sie in den Wertstoffkreislauf zurückführen und das mit vereinten Kräften. Diesen Aufgaben stellen sich zahlreiche Unternehmen aus der Regiopolregion Mainfranken.

Klimaschutz, Nachhaltigkeit und Ressourceneffizienz. Schlagwörter, die uns vor allem in den letzten Jahren begleiten. Die Bevölkerung verbraucht jedes Jahr mehr Ressourcen als unsere Erde regenerieren kann. Der Eart Overshoot Day beschreibt den Tag, an dem die Menschheit das aufgebraucht hat, was die Natur bis Ende des Jahres zur Verfügung gestellt hat. Der Earth Overshoot Day für Deutschland fiel dieses Jahr auf den 4. Mai 2022. Der Circularity Gap Report 2020 ergab, dass die Weltwirtschaft nur zu 8,6 % Kreislaufwirtschaft betreibt. Zwei Jahre zuvor waren es noch 9,1 %.

Daher ist es nun an der Zeit zu handeln

Die Region Mainfranken GmbH hat sich zusammen mit den regionalen Forschungsinstituten (Hochschule für angewandte Wissenschaften Würzburg-Schweinfurt (FHWS), SKZ – Das Kunststoffzentrum, Fraunhofer ISC, Julius-Maximilians-Universität Würzburg, Zentrum für Angewandte Energieforschung Bayern) zu einem gemeinschaftlichen Vorhaben zusammengeschlossen.

Mit dem Projekt „Kooperative Kunststoffkreisläufe für Mainfranken" wird ein neuartiger regionaler Kooperationsansatz für die Regiopolregion verfolgt, um Kunststoffabfälle zu minimieren. Zusammen mit Partnern aus der mainfränkischen Industrie soll es nun gelingen, anhand eines Pilotprojekts Wertschöpfungspotenziale aufzudecken und die Kunststoffkreisläufe in der Region zu schließen, ganz nach dem Motto „nur gemeinsam sind wir stark“.

Koordiniert und geleitet wird das Projekt von Prof. Dr. Ulrich Müller-Steinfahrt (Institutsleiter IAL, FHWS), Annemarie Hillenbrand und Emanuel Friehs (Projektmanager/in Innovations- und Nachhaltigkeitsförderung).

Einerseits stellt die Wiederaufbereitung von Kunststoffabfällen (sowohl aus der Produktion als auch aus Verpackungen) in gleich- oder auch höherwertige Rezyklate eine enorme Herausforderung dar. Andererseits ist auch die Rückführung des angefallenen Materials an den ursprünglichen Hersteller sehr aufwendig oder nicht möglich. Gesetzliche Rahmenbedingungen, die die verpflichtende Rücknahme von Verpackungsmaterial beinhalten oder ein Pfandsystem für solche Kunststoffe existiert bislang nicht (flächendeckend).

Durch die Umstellung auf eine regionale zirkuläre Wirtschaftsweise im Bereich Kunststoff besteht in Mainfranken die Möglichkeit, die thermische Verwertung von Kunststoffen zu reduzieren und die Rückführung in den Kreislauf zu erhöhen (oder zu ermöglichen). Das Potenzial für eine erfolgreiche Umsetzung ist durch die heterogene Unternehmenslandschaft gegeben. Zudem verfügen die Firmen in der Regiopolregion Mainfranken über vielfältiges Know-How entlang der Wertschöpfungskette.

Ziel ist es, sowohl die im Produktionsprozess anfallenden Kunststoffabfälle (Anguss, Anfahrverluste, Fehlerteile, ...), aber auch anfallende Kunststoffverpackungen, wie beispielsweise Folien und Blister, wieder in der Region gemeinsam zu verwerten bzw. in mögliche Produktionsprozesse zu überführen – sprich Kreisläufe von Kunststoffmaterialen regional zu schließen.

Basierend auf den Ergebnissen eines Fragebogens konnten wir Stoffströme identifizieren, sichtbar machen und im Rahmen eines Workshops ein Matching von Angebot und Nachfrage von den einzelnen Wertstoffen ermöglichen. In Round-Table Gesprächen haben die einzelnen Arbeitsgruppen gemeinsam einen Use-Case erarbeitet. Die Wertstoffe wurde in den beteiligten Unternehmen separat gesammelt und zur weiteren Aufbereitung transportiert. Die ersten Trays bzw. Spulen wurden bereits separat gemahlen und aus dem Mahlgut wieder Spulen gefertigt.

Ihr Nutzen

Bei einer Beteiligung am Pilotprojekt profitieren Sie zum einen davon, dass die Kosten Ihres Unternehmens für die Entsorgung von Kunststoffabfällen letztendlich reduziert werden können – Ihr Vorteil bemisst sich nach Menge, Qualität und Reinheit des anfallenden und verfügbar gemachten Materials. Zum anderen tragen Sie einen erheblichen Teil dazu bei, weniger dieser wertvollen Rohstoffe regional ungenutzt zu verwerten und haben damit bei einer gegenüber Kunststoffen zunehmend kritischeren Gesellschaft die Möglichkeit, Ihr Unternehmen mit einer neuen Verwertungsform positiv in der Außenwirkung zu platzieren.

Sie möchten dabei sein? Dann kontaktieren Sie uns.

Annemarie Hillenbrand
Tel.: 0931/452652-14
E-Mail: hillenbrand@mainfranken.org
 

Wir freuen uns über Ihre Teilnahme.

Foto: Region Mainfranken GmbH